Mit dem Fahrrad von Lissabon nach Faro
Portugals Westküste mit Fahrrad Teil 1 - Die Vorbereitung
Heute ist der 21. Mai 2016, Samstag - 3 Tage vor dem Abflug nach Lissabon zu unserem Fahrradurlaub. Wir wollen Portugals Westküste mit Fahrrad erkunden. Bis heute konnte ich mich auf diesen, schon lange geplanten Urlaub absolut nicht einstellen. Fast die gesamte Vorbereitung inklusive der Streckenplanung habe ich meiner Frau überlassen. Warum? So richtig habe ich keine Ahnung.
Denke ich jetzt, wo es zu spät ist, der Urlaub ist viel zu lang - wird zu Hause das smovey-Geschäft wirklich reibungslos weitergehen - wird der Urlaub zu viel Geld kosten - wir haben kaum etwas Sportliches gemacht in diesem Jahr, wird es uns überfordern - wird es wirklich mit dem Fahrradtransport klappen.... usw. usw.
Echt, du kannst dich ohne Probleme schon vor dem Ereignis fertig machen und jede Freude im Keim ersticken. Das ist übrigens ganz ähnlich, wenn wir uns im normalen Leben stressen mit Dingen, die wahrscheinlich niemals eintreffen werden. Fertig gemacht hast du dich trotzdem.
Vielleicht ist das der Grund, weshalb Robert Beetz sagt "Sorgen sind geistige Umweltverschmutzung" - Recht hat er.
Naja, die Vorbereitung ist schon gut gediehen. Wir haben Flüge und die Bahnfahrt zum Flughafen gebucht. Das beste Angebot ging vom Hamburger Flughafen direkt nach Lissabon. Für uns also erst einmal 5 Stunden Zugfahrt mit einmal umsteigen, was mit 40 kg Gepäck in zwei großen Plastesäcken und zwei verpackten Mountainbikes eine mittlere Herausforderung war.
Im Gepäck befindet sich eine komplette Campingausrüstung inklusive Zelt, Thermarestmatten, Schlafsäcken, Kocher und Co. Also alles, was wir für das Leben draußen bei uns haben sollten. Ein kleines Special von uns, reisen wir mit Zelt, dann haben wir immer ein Tarp dabei. Dies ist eine ideale Ergänzung zum Zelt, schützt zusätzlich vor Regen und Sonne. Für die Radtour haben wir das kleine 2 mal 2 Meter große Tarp (Firma Tatonka) gewählt.
Beim Einpacken der Klamotten waren wir sehr sparsam. Unsere Erfahrung aus früheren Reisen zeigte, dass du in aller Regel die Hälfte der eingepackten Sachen unbenutzt zurück bringst. Wir haben die Hälfte eingepackt.
- zwei Garnituren kurzer Radbekleidung
- Jeder drei TShirts, davon zwei "Gute" für die Freizeit
- Zwei ärmellose Shirts
- zwei kurze Hosen
- eine lange Hose und einen Rock fürs Ausgehen und Kirchenbesuche
- drei mal Unterwäsche und drei Paar Socken
- ein dünner Fleece
- Bikini und Badehose
- Kopfschutz gegen Sonne und kalten Wind (nicht zu unterschätzen an der Westküste
- zwei dünne Microfaser-Duschtücher
Klingt nach "nicht viel" oder? Und doch hat es die Gepäcktaschen gefüllt. An Gepäcktaschen hatten wir dabei:
- 2 Paare Hinterradtaschen
- ein Paar Taschen für mein Vorderrad
- je eine Lenkertasche
- auf dem Gepäckträger der beiden Räder waren befestigt das Zelt und zwei wasserdichte Packtaschen von Ortlieb
- jeder von uns hatte einen Bikerucksack (25 bzw. 30 Liter), bei dem wir konsequent auf Leichtgewicht geachtet haben
Was hat noch zu den 40 kg Gepäck beigetragen?
- Fahrradwerkzeug
- Flickzeug, Ersatzschlauch und ein Ersatzmantel
- ein gutes Fahrradschloss
- Luftpumpe
- Reiseführer (Karten haben wir aus dem Internet und dann Vorort gekauft)
- jeder von uns hatte ein Buch dabei (für uns notwendiger Luxus)
Auf Wassersäcke haben wir verzichtet. Wir sind davon ausgegangen, dass wir unterwegs Wasser kaufen und auf dem Campingplatz ebenfalls kein Problem haben, Wasser zu bekommen. Wir haben auch jede Nacht auf einem Campingplatz verbracht, da in Portugal das Wildcampen unerwünscht (verboten) ist.
Mit all dem "Zeugs" sind wir am 26. Mai 2016 morgens gegen 5 Uhr in Dresden mit dem Zug nach Hamburg gestartet und waren etwa 14 Uhr in Lissabon am Flughafen...
Umringt und beschützt von der portugiesischen Polizei haben wir die Räder zusammengebaut, das Gepäck aufgeladen und sind losgeradelt. Mit einem kleinen Problem...
Bis bald, herzliche Grüße
Thomas